Ich war zugegeben eher skeptisch. “InText-Werbung”, das hörte sich für meine Ohren ziemlich altbacken an. Und sie kommt auf den ersten Blick auch nicht eben sexy daher: Zusätzlich zu den redaktionellen Links tauchen auf den Seiten der syndizierten Publisher weitere verlinkte Wörter auf. Die Werbelinks unterscheiden sich dabei meist von den redaktionellen, etwa durch doppelte statt einfache Unterstreichung.
Aktiviert werden diese Links nicht mit einen Klick, sondern schon bei Mouse Over. Dies öffnet dann einen Layer, in dem die Werbung erscheint. Das kann ganz schön stören, vor allem wenn man wie ich die Maus schon mal als Lesehilfe über den Text gleiten lässt.
Doch zur Beurteilung von InText-Werbung lohnt durchaus genaueres Hinsehen, wie ich anlässlich des online-marketing-donnerstag am letzten Donnerstag im Hamburgmuseum erfahren konnte. Jens Breimaier präsentierte dort in Vertretung von Jochen Urban für Vibrant Media.
Vibrant ist nach den Worten von Breimaier quasi Erfinder von InText-Werbung und wohl auch unbestritten Marktführer. Vibrant setzt zudem ziemlich konsequent auf Bewegtbildformate (Video, Flash etc.) als Werbemittel. Das überrascht dann nicht mehr, wenn man sich einmal kurz die Schwierigkeiten der Platzierung dieser Formate im Web vergegenwärtigt.
Denn Bewegtbild insbesondere anspruchsvolle Videoformate beanspruchen entweder Platz oder Zeit. Platz auf Websites ist knapp. Zudem dürfte der Nervfaktor von Videos im Sichtbereich des Lesers eher noch höher sein als bei Flash-Bannern. Und die Zeit von Netznutzern mit vorgeschalteten oder gar unterbrechenden Clips zu beanspruchen dürfte für manchen Werbetreibenden mehr Schaden anrichten als es Nutzen stiftet.
Insofern stellt die Nutzung von InText-Werbung möglicherweise einen echten Ausweg für die Bewegtbildwerbung im Web dar. Sie beansprucht zunächst einmal nur den Platz eines verlinkten Wortes. Und ob sie Zeit beansprucht, kann der Nutzer weitestgehend selbst entscheiden, indem er die InText-Links mit der Maus umschifft.
Aus Sicht von Vibrant hat InText-Werbung zudem weitere wichtige Vorteile:
Für Werbetreibenden dürfte vor allem die Kostenseite interessant sein. Abgerechnet wird nach nämlich nach Klicks. Gerade für diejenigen, die mittels aufwändiger Videos mehr auf Branding denn auf Conversions zielen, können sich die Kosten einer Kampagne also durch übersichtlich gestalten.
Vibrant verspricht zudem, dass vorwiegend in relevanten Umfeldern geworben wird. Inwieweit sich durch die Anbindung der Werbung an einzelne Wörter wirklich Relevanz ableiten lässt, wird im Einzelfall sicher zu überprüfen sein.
Weitere Fotos vom omdo im Hamburgmuseum im flickr-Stream von theme08.