Wichtige Meilensteine in der Entwicklung der Web-Analyse waren die Erfindung des Zählpixels, des Echtzeit-Reportings und der grafischen Analysemöglichkeit von Wärmebild-ähnlichen Klickdichten direkt auf der Website. Heute spricht der Markt von Segmentierung und Benchmarking.
Bei der Segmentierung lassen sich dediziert bestimmte Besucherströme analysieren, wie beispielsweise alle Käufer oder nur Besucher, die von einer bestimmten Suchmaschine kamen. Auch wenn diese Möglichkeiten akademisch erscheinen, ermöglichen sie einen erhöhten Erkenntnisgewinn.
Der wahre Schlüssel zur erfolgreichen Website-Optimierung sind allerdings Benchmarks, die die steuerungsrelevanten Kennzahlen branchenähnlicher Websites im Vergleich zur eigenen Website anzeigen. War bisher Web-Analyse eine reine Innenbetrachtung ohne Vergleichsmöglichkeit, so erhält man mit Benchmarks erstmals einen Hinweis auf bestehende Verbesserungspotenziale.
Die wichtigsten Fragen, die zukünftig Web-Analyse Systeme beantworten müssen, sind nicht mehr das “Was geht schief?” oder “Wo?”, sondern vielmehr das “Warum funktioniert es nicht?” und “Was muss ich verbessern?”. Schließlich erwarten die Website-Betreiber in der Regel nicht nur ein Reporting Tool, sondern echte Erkenntnisgewinne zur Website-Optimierung von ihrem Website-Analyse Tool.
Web-Analyse wird in den nächsten Jahren mehr und mehr zur Commodity und so alltäglich, wie die Verwendung eines Content-Management-Systems. Dabei wird sich der Markt in drei Bereiche spalten: In Unternehmen, die ein umfangreiches Budget und eigene Ressourcen zur Verfügung haben, um die Analyse-Daten zu Wissen und Erkenntnissen aufzubereiten. Für sie ist der vermeintliche Wissensvorsprung zum Wettbewerb wichtiger, als dass sich die Lösung rechnen muss.
Die zweite Gruppe ist die der kühlen Rechner. Sie wünschen sich eine umfassende Analyse, die echte Optimierungs- und Verbesserungsvorschläge zu Tage fördert. Die Mehreinnahmen durch die Optimierung müssen deutlich größer sein als die Kosten für die Website-Analyse. Ist dies nicht der Fall, wird die Lösung abgestellt.
Die Gelegenheitsnutzer und “Reporter” mit begrenztem Budget bilden die dritte und größte Nutzergruppe. Bei ihnen steht nicht der Erkenntnisgewinn im Vordergrund, sondern das Reporting an den Vorgesetzten. Sie nutzen zumeist kostenlose oder günstige Einsteigerlösungen.
Reine Web-Controlling Anbieter wird es in fünf Jahren nicht mehr geben. Die Produktpalette wird ergänzt um Content-Management und Ad-Serving Komponenten, mit denen Besucher eine für sie auf Basis ihres bisherigen Nutzungsprofils personalisierte Ansprache erhalten. Zudem wird neben der Technik die Beratung eine größere Rolle spielen. Kunden verlangen zukünftig deutlich mehr Erkenntnisse – keine unverständlichen Daten.
Informationen zum Autor Christian Bennefeld finden Sie hier. Weitere Artikel zu Webcontrolling und Webanalytics haben wir hier zusammengestellt.